Kurz nach der Währungsreform, mit einundzwanzig Jahren, mietete Peter Hagenah einen Tiefbunker in Bremens Wallanlagen in der Innenstadt, um darin eine Kunstgalerie einzurichten. Am 25. Januar 1949 meldete er sie als Gewerbe an. Die feuchte Luft des Bunkers erwies sich als ungünstig für Bilder auf Leinwand und Papier, und so konzentrierte sich die Galerie auf Keramik und erhielt den Namen "Kunst-Krypta".

"Mein Angebot", schrieb Peter Hagenah, "sollte die eindeutige Qualität des Gezeigten herausstellen. Auch das zunächst ungeübte Auge sollte das Besondere der Form und der Glasur, des keramischen Unikates erkennen lernen."

Kontakte zur Werkstatt Hohlt, zu Otto Meier, Bontjes van Beek, der Nachlass von Auguste Papendieck und andere hervorragende Arbeiten der deutschen Kunstkeramik förderten das Ansehen der Galerie, die auch durch ihren Eingang im Stil der Fünfzigerjahre zu einer Bremer Sehenswürdigkeit und eine touristische Attraktion wurde, nachdem die amerikanische Zeitschrift LIFE 1954 ein Foto davon veröffentlicht hatte. Die Kunst-Krypta wurde 1962 aufgegeben, ihr Eingang 1968 abgerissen.

Peter Hagenah konnte seine Arbeit 1967 in der Galerie Dr.Fritz Vehring in Syke fortsetzen. Bis 1983 wurden hier und zum Schluß bei Vera und Fritz Vehring in Henstedt Arbeiten von etwa hundert berühmten Keramikern ausgestellt; alles große Namen aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Die keramische Kunst der Gegenwart in solcher Qualität auszustellen war damals eine Seltenheit.

Schon 1975 lud der Bürgermeister von Otterndorf an der Elbemündung Peter Hagenah ein, im Sitzungssaal des historischen Rathauses auszustellen. Seine Tätigkeit begann hier mit traditionellem Westerwälder Steinzeug und den Keramikkünstlern des Kannenbäckerlandes. Hervorragende Keramiker aus der Schweiz und Frankreich, sowie Ostdeutschland folgten, und als der Platz zu eng wurde, wurde die nahegelegene "Stadtscheune" einbezogen.

Ab 12.August ist Peter Hagenah zum 50. Erinnerungsjahr seiner ersten Ausstellung in der Kunst-Krypta als Gast der Böttcherstraße nach Bremen eingeladen. Hier wird er "Keramiker der ersten Stunde" präsentieren. Die Veranstaltung wird in Hoetgers "Himmelssaal" im Haus Atlantis stattfinden und von Dr.Heinz Spielmann eröffnet werden.